Aktuelles
Zur Artikelübersicht

Die Kleine Braunelle
07. Dezember 2022

Die Kleine Braunelle wurde von der Loki-Schmidt-Stiftung zur Pflanze des Jahres 2023 ausgewählt. So soll auf die Gefährdung dieser Pflanze und anderer Wildblumen aufmerksam gemacht werden. Denn diese sind ein bedeutender Bestandteil unseres Ökosystems. So finden zum Beispiel zahlreiche Insekten wie Schmetterlinge und Wildbienen Nahrung in den vielen kleinen violetten Blüten der Pflanze.

 

Es gibt verschiedene Vermutungen, wie diese Kleine Braunelle zu ihren Namen kam. Eine Theorie ist, dass die braune Farbe ihrer verblühten Kelchblätter namensgebend war. Es könnte jedoch auch sein, dass ihr Name etwas mit ihrem Einsatz im Mittelalter als Heilkraut gegen Diphterie (Bräune-Krankheit/Rachenbräune) zu tun haben könnte.

 

Leider wird die Kleine Braunelle oft als Unkraut angesehen und sowohl im Garten aus Rasen und Beeten entfernt als auch in der Landwirtschaft durch Pestizide bekämpft. Auch wenn sie recht widerstandsfähig ist und an vielen Stellen wachsen kann, schafft es die Pflanze vielerorts immer seltener sich zu vermehren. Dasselbe Schicksal erleben viele Wild- und Wiesenblumen, die im ordentlichen Garten kaum mehr zu finden sind und deren Lebensräume immer weiter verschwinden. Auf extensiv bewirtschafteten Streuobstwiese können diese Arten jedoch weiterhin bestehen und zur Bewahrung der Pflanzendiversität beitragen.

 

 Steckbrief Kleine Braunelle 

Lat. Name

Prunella vulgaris

Familie

Lippenblütengewächs (Lamiaceae)

Gattung

Braunelle (Prunella)

Merkmale

Größe ca. 5-25 cm, Kriechtriebe, Blüte Juni-Oktober

Verbreitung

mediterranes bis boreales Europa, bis nach Ostasien, Nordamerika. Inzwischen weltweit anzufinden.

Standorte

sonnig bis absonnig, mäßig trockene bis frische, durchlässige Böden. Sie gedeiht auf Fett- und Magerwiesen sowie auf eher nährstoffreichen, kalkarmen Ton- und Lehmböden.

Gefährdung

Nicht gefährdet

Wissenswertes

auch Kleinblütige Braunelle, Gemeine Braunelle, Gewöhnliche Braunelle

 
     

Dabei hat die Pflanze viele positive Eigenschaften: sie wirkt unter anderem antibakteriell, heilungsfördernd und regenerierend, beispielsweise bei kleinen Wunden kann sie daher helfen. Sie wird außerdem bei Fieber, Kopfschmerzen und Bluthochdruck verwendet. Die Blüten können getrocknet als Tee verwendet oder zu einer Salbe oder Tinktur verarbeitet werden. Auch können Teile der Pflanze für Salate oder zum Würzen genutzt werden.