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Ampfer-Grünwidderchen
21. Februar 2023

Die BUND NRW Naturschutzstiftung und die Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen e.V. haben das Ampfer-Grünwidderchen zum Schmetterling des Jahres 2023 gekürt. Sie wollen damit auf die negativen Folgen der intensiven Landwirtschaft und den Rückgang von artenreichem Grünland aufmerksam machen.

Denn das Ampfer-Gründwidderchen hat einen speziellen Speiseplan: Die Raupen fressen ausschließlich an sauren Ampferarten, der Schmetterling ernährt sich vom Nektar von lila-blauen Blüten wie der Kuckuckslichtnelke oder Disteln. Dies erschwert es dem Insekt einen passenden Lebensraum zu finden, da dieser durch den Einsatz von Pestiziden und der monotonen Bewirtschaftung rarer wird.

 

Der Falter bringt eine Generation pro Jahr hervor. Wenn die Flugzeit ab Mitte Mai beginnt, paaren sich die Widderchen am späten Nachmittag bis in die Dämmerung. Die Eiablage von 20-40 Eiern erfolgt in geordneten Reihen an den Blattunterseiten des Sauerampfers. Die Raupen fressen sich nach dem Schlüpfen in die Blätter und werden erst wenn sie größer sind das Blattinnere verlassen und Blätter und Stängel anfressen. Im Winter verbleiben sie in kleinen Gruppen in einem Gespinst am Boden. Im Frühjahr fressen sie weiter bis sie sich verpuppen und im Mai schließlich schlüpfen.

 

 Steckbrief Ampfer-Grünwidderchen

Lat. Name

Adscita statices

Klasse

Insekten (Insecta)

Ordnung

Schmetterlinge (Lepidoptera)

Familie

Widderchen (Zygaenidae)

Unterfamilie

Grünwidderchen (Procridinae)

Gattung

Adscita

Merkmale

Länge etwa 11,5 bis 15,5 cm, metallisch grünlich bis bläulich-türkisfarbenes Schillern, mal mehr ins Blaue, mal ins Gelbgrüne. Kopf, Leib und Beine sowie Fühler schimmern blaugrün. Hinterflügel sind grau. Männchen sind etwas größer als Weibchen und haben gefiederte Fühler.

Verbreitung

Ganz Mitteleuropa, inkl. Nordspanien bis Westsibirien, in Gebirgen bis zu 1.500 m Höhe

Vorkommen

Nasse bis wechselfeuchte Wiesen, trockene Dämme, Böschungen, Heidelandschaften

Beobachtungszeitraum

Mitte Mai bis August

Gefährdung

In Deutschland auf der Vorwarnliste, da Bestände rückläufig sind