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Veranstaltungsbericht
Okulation Schritt für Schritt erklärt
Veredelungs-Workshop auf dem Gut Adolphshof konnte erfolgreich durchgeführt werden
20. August 2020
Gut Adolphshof, Lehrte

Am 15. August war es endlich soweit! Die erste Veranstaltung des Streuobstwiesen-Bündnis Niedersachsen e.V. seit Ausbruch der Corona-Pandemie konnte stattfinden. Auf dem Gut Adolphshof trafen sich bei bestem Wetter 10 interessierte Teilnehmer*innen zu einem Veredelungs-Workshop. Unter einem Apfelbaum auf der dortigen Streuobstwiese erklärte der Pomologe und Workshop-Leiter Hermann Stolberg den Interessierten zu Beginn, dass viele Obstsorten nur durch Pflanzenveredelung vermehrt werden sowie dass dadurch kräftigere Pflanzen entstehen können, deren Wachstum und Anpassung an die Umgebung gesteuert wird. Weiterhin informierte er über die Unterschiede zwischen verschiedenen Veredelungsarten und warum die Okulation – also die Veredelung mit den ruhenden Knospen („Edelaugen“) des Edelreises für Anfänger*innen die effektivere Variante ist. Stolberg sieht die Vorteile der Augenveredelung unter anderem darin, dass mit wenig Veredelungsmaterial viele neue Obstbäume aufgebaut werden können. Für Neueinsteiger in dieses uralte gärtnerische Thema der Veredelungstechnik ist es nicht schlecht, mehrere Augen in die Unterlage einzusetzen, denn somit ist die Chancen auf Erfolge höher.

 

 

Die beste Zeit für die Okulation liegt zwischen Juli und August und so machten sich die Teilnehmer*innen nach einem kurzen Theorieteil an die praktische Arbeit. Unter den wachsamen Augen von einigen grasenden Kühen erklärte Stolberg der Gruppe die einzelnen Schritte bei der Okulation. Im Anschluss konnte jeder selbst Hand anlegen. Alle Akteure erhielten zwei Unterlagen, Edelreiser und ein Okuliermesser und legten los. Die bearbeiteten Baumunterlagen konnten dann mit nach Hause genommen werden.

 

Die ersten positiven Eigenschaften der Veredelung können die Kursteilnehmer*innen schon in wenigen Wochen erkennen, denn Okulat und Unterlage „verschmelzen“ sehr schnell. Es bildet sich Wundkallus, die Veredelungsstelle wird prall und der Blattstiel sieht grün und „lebendig“ aus. Richtige Erfolge sehen sie dann im nächsten Frühjahr, wenn der Neutrieb kräftig durchschießt.   

 

Weitere Informationen zum Thema Veredelung finden Sie hier