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Bericht
Neue Streuobstwiese in Emlichheim entstanden
18. Dezember 2020
Emlichheim im Kreis Grafschaft Bentheim

In der vergangenen Woche wurde in Emlichheim, im Kreis Grafschaft Bentheim eine neue Streuobstwiese mit 15 alten regionalen Obstsorten angelegt. Auf der von Nadja Koops und Andre Lohuis zur Verfügung gestellten 2400 m² großen Fläche wurden mit Unterstützung von Walter Oppel, Hans Georg Wystrach und Hendrik Derks von der BUND Kreisgruppe Grafschaft Bentheim Äpfel der Sorten Jakob Fischer, Groninger Krone, Danziger Kantapfel, die Doppelte Philippsbirne, die Große Schwarze Knorpelkirsche sowie die Kirschsorte Dönnissens Gelbe und die Bühler Frühzwetschge gepflanzt. Beratend unterstützt wurden sie bei der Sortenauswahl von Sabine Washof vom BUND Niedersachsen, die das landesweite Projekt „Zusammenarbeit zur Erhaltung von Streuobstwiesen in Niedersachsen“ durchführt. Gefördert wird das Projekt von den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER), nach der Richtlinie Landschaftspflege und Gebietsmanagement in Niedersachsen und Bremen.

 

Neben der neu angelegten Streuobstwiese sollen Nisthilfen und Blühbereiche für eine große Artenvielfalt auf der Fläche sorgen. „Wir möchten in diesem sonst sehr landwirtschaftlich und industriell genutzten Gebiet eine Oase für Tiere und Pflanzen schaffen“, freut sich Andre Lohuis.

 

In der Grafschaft Bentheim waren bäuerliche Obstbaumanpflanzungen im Grünland mit hochstämmigen Apfel-, Birnen-, Pflaumen- und Kirschbäumen früher noch häufig zu sehen. „Allerdings sind in den letzten 35 Jahren durch die Ausweitung von Siedlungs- und Industrieflächen, die Umwandlung der Wiesen in landwirtschaftliche Flächen sowie die Vernachlässigung von Pflege und Nachpflanzung aus dem Landschaftsbild verschwunden“, erklärt Walter Oppel, Vorsitzender der BUND Kreisgruppe Grafschaft Bentheim. „Seit vielen Jahren engagieren wir mit unserer ehrenamtlichen Arbeit für den Erhalt und die Pflege von Streuobstwiesen und freuen uns daher umso mehr, dass das Interesse an diesen Biotopen wieder steigt.“

 

Die Wiederanlage von derartigen Obstwiesen bedeutet, einen wichtigen Beitrag zum Natur- und Artenschutz zu leisten. Für eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten bilden extensiv gepflegte und genutzte Obstwiesen – eventuell mit angrenzenden Hecken und Tümpeln – einen Lebensraum, der in unserer Landschaft zunehmend seltener anzutreffen ist. Die Streuobstwiesen stellen häufig wichtige Trittsteine in einem Biotopverbundsystem mit anderen Landschaftselementen dar und bieten Refugien für in ihrem Bestand oft bedrohte Pflanzen- und Tierarten. Zugleich sind sie Symbol für eine naturverträgliche Landbewirtschaftung.