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Vorgestellt - Tiere auf der Streuobstwiese
Igel auf der Streuobstwiese
08. November 2021

Auf unseren Streuobstwiesen und in den heimischen Gärten sind Braunbrust-Igel zu Hause. Die kleinen Säugetiere können im erwachsenen Alter, nach ca. 2 Jahren, zwischen 24 und 32 cm lang werden. Sie sind meist dunkelbraun bis grau. Die nachtaktiven Säuger finden ihren Lebensraum in Hecken, Gebüschen, Feldrainen und kleinen Gehölzen mit Totholzbeständen. Streuobstwiesen mit ihrer Insekten- und Kleintiervielfalt sind ein wahres Schlaraffenland für die Tiere, die sich vorrangig von Insekten, Regenwürmern, Spinnen, Schnecken, Fröschen und Mäusen ernähren. Im Herbst fressen die Tiere auch Fallobst.

 

Um die Streuobstwiese noch igelfreundlicher zu gestalten, können Sie Hecken pflanzen, Totholzverstecke anlegen und durch gezielte artenschutzmaßnahmen für ein breites Nahrungsangebot sorgen. 

 

Jetzt im Herbst sehen wir die nachtaktiven Igel auch häufiger in den hellen Stunden. Denn sie müssten sich Fettpolster für den Winterschlaf anfuttern, den sie von November bis März halten. Neben einem ausreichenden Nahrungsangebot müssen wir ihnen jetzt auch die Möglichkeit geben, ein trockenes und frostsicheres Winterquartier zu finden.  

 

 Steckbrief Braunbrust-Igel: 

 

Lat. Name

Erinaceus europaeus

Klasse

Säugetiere (Mammalia)

Ordnung

Insektenfresser (Eulipotyphla)

Merkmale

Länge 24 - 32 cm; Körper dunkelbraun bis grau; Stachelfärbung braungelb bis grau

Alter

Belegt sind in der freien Wildbahn, dass Igel bis zu 7 Jahre alt werden können.

Gewicht

Ausgewachsene Igel können im Winter mit ihren Fettreserven mehr als 1500 Gramm wiegen, nach dem Winterschlaf sind es dann meist nur noch 350 Gramm.

Aktivität

nachtaktiv

Beobachtungszeitraum

April bis Oktober/November

Gefährdung

Gefährdung 0 , besonders geschützte Art gemäß § 7 Abs. 2 Nr. 13 BNatSchG

Allerdings werden viele Igel im Straßenverkehr getötet und auch die Verknappung ihres Lebensraums durch Bebauung und ausgeräumte Landschaften gefährdet den Artbestand.

Fun Facts

Während des Winterschlafs verlieren Igel 20 bis 40 Prozent ihres Körpergewichts.

Wenn Gefahr droht, rollen sich die Igel zu einer stacheligen Kugel zusammen.

Ausgewachsene Igel tragen rund 8.000 Stacheln.

 

Wie können Sie Igeln im Winter helfen?

Igel gelten zwar als ungefährdet, aber dennoch benötigen sie im Winter unsere Hilfe. Wer einen Igel im Garten oder auf der Streuobstwiese findet, kann ihn bei seinen Winterschlafvorbereitungen unterstützen: 

 

1. Schlupflöcher im Zaun schaffen: Da Igel weite Strecken zurücklegen, um Nahrung und Unterschlupf zu finden, sollte man Ihnen die Möglichkeit geben, sich frei zu bewegen. Dafür sollten in den Zäunen kleine igelfreundliche Schlupflöcher geschaffen werden: So könnten beispielsweise Drahtzäune nach oben gebogen, Zaunlatten rund 10 cm über dem Boden abgesägt oder nicht am Boden aufsetzende Gartentore eingebaut werden.

 

2. Gärten naturnah pflegen: Sie könnten das ein oder andere Mal auf das Mähen verzichten, Laub liegen lassen und Hecken nicht zu akkurat stutzen. Denn dichtes Gebüsch, Reisig- und Komposthaufen oder trockene Hohlräume unter Holzstapeln eignen sich besonders gut als Schlafplatz. Auch Blätter, Gestrüpp und Zweige dürfen liegen bleiben. Diese Materialien nutzen Igel, um ihre Nester zu isolieren und sich während des Winterschlafs darin einzuwickeln. Je größer der Versteckhaufen, desto besser ist die Wärmedämmung. Den kleinen Tieren können aber auch gezielt kleine Igelhütten hingestellt werden.

 

3. Igel füttern: In den Herbstmonaten wird das Nahrungsangebot für die Igel kleiner, dann können Futterstellen für die Tiere aufgestellt werden. Diese können mit Katzen- oder Hundefutter befüllt werden, mit gekochtem Geflügelfleisch, Rührei oder Hackfleisch. Auch kann das ein oder andere Fallobst liegen gelassen werden, denn im Herbst wird auch das gerne von den kleinen Säugetieren verspeist. Auf Essenreste, süße und gewürzte Speisen sollte allerdings verzichtet werden. Sobald es friert und schneit, dürfen Igel nicht mehr gefüttert werden. Vor allem der Nahrungsmangel ist ein wichtiges Signal für die Tierchen, dass sie jetzt in den Winterschlag gehen sollen. Zu langes Füttern hält Igel nur künstlich wach.

 

4. Wasserstellen installieren: Auch frisches Trinkwasser hilft Igeln. Das Wasser sollte täglich frisch sein und sich in einem flachen Gefäß befinden. Besonders gut eigenen sich flache Blumenuntersetzer aus Stein. Die Kunststoff-Varianten sind jedoch ungeeignet, da sie leicht umgeschüttet werden können. Bitte geben Sie Igeln keine Milch zu trinken, das kann bei den Tieren zu Durchfall führen und sie im schlimmsten Fall austrocknen.

 

5. Für abgesicherte Schächte und Gruben sorgen: Lichtschächte oder Gruben sind Fallen für Igel. Die Tiere können hineinfallen und aus eigener Kraft nicht mehr hinaus klettern. Sollten dann noch Laubblätter in größerer Menge in die Schächte fallen und die Igel bedecken, sodass sie nicht mehr von uns Menschen gesehen werden, können die Tiere verdursten und verhungern.

 

Sollten Sie trotzdem einen hilfsbedürftigen Igel finden, können sie sich an den Verein Pro Igel, Tierärzte in der Region oder der örtliche Tierschutzverein fachmännisch helfen.