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Vorgestellt - Tiere auf der Streuobstwiese
Der Wiedehopf - Vogel des Jahres 2022
Bereits zum zweiten Mal wurde der Wiedehopf zum Vogel des Jahres gewählt
22. November 2021

Nach 1976 wurde der Wiedehopf bereits zum zweiten Mal zum Vogel des Jahres gewählt. Zu erkennen ist er an seinem langen, sehr dünnen Schnabel und der sehr auffälligen Federhaube auf seinem Kopf. Auch sonst ist diese Vogelart sehr attraktiv - er hat ein orange-bräunliches Gefieder und schwarz-weiße Schwanz- und Flügelfedern.


Der Wiedehopf benötigt eine vielfältige Landschaft mit offenen bis halboffenen Strukturen. In Mitteleuropa kommt die Art vor allem in extensiv genutzten Streuobstwiesen, Sandheiden und Weinbergslagen vor. Wichtig ist eine lockere Vegetationsdecke und eine hohe Insektenvielfalt. Denn die Vögel ernähren sich vorrangig von größeren Insekten und Larven. Sie fressen Käfer, Grillen, Heuschrecken und Raupen, Spinnen und Regenwürmern. In Niedersachsen sind die Vögel vereinzelt auch auf unseren Streuobstwiesen im Heidekreis und in Holzminden gesichtet worden. Sie finden dort Nahrung und Unterschlupf, besonders Höhlen in alten Bäumen werden gerne von ihnen zur Brut genutzt.

 

 Steckbrief Wiedehopf: 

Lat. Name

Upupa epops

Klasse

Vögel (Aves)

Ordnung

Rackenvögel (Coraciiformes)

Merkmale

Länge 26-29 cm; orange-bräunlicher Kopf, mit einem schwarz-weißen Körpergewand sowie Schwanz- und Flügelfedern

Verbreitung

In warmen Regionen, meist in tieferen Lagen

Die Brutgebiete erstrecken sich von den Kanarischen Inseln bis nach Mitteleuropa, auch in Deutschland sind die vereinzelt zu finden.

Den Winter verbringen sie im Savannengürtel südlich der Sahara

Beobachtungszeitraum

Ab März bis Juli/August

Gefährdung

Gefährdet | 800 – 950 Brutpaare – Tendenz steigend

Wissenswertes

Der Wiedehopf führt eine monogame Brutsaisonehe

Markanter Ruf – 3 aufeinanderfolgende „up“-Laute

Bei Bedrohung zischen junge Nestlinge schlangenähnlich, etwas ältere Nestlinge spritzen als Abwehrreaktion ihren Kot aus der Bruthöhle. Zudem sondern die Weibchen und Jungvögel ein stark riechendes Sekret aus der Bürzeldrüse ab. Daher auch der Ausspruch „Der stinkt wie ein Wiedehopf“.

 

Die Folgen des Klimawandels, die Intensivierung der Landwirtschaft, ein hoher Pestizideinsatz und der Verlust extensiv genutzter Wiesen machen dem Wiedehopf zu schaffen. Durch das Stehenlassen von alten, nicht mehr ertragreichen Obstbäumen kann den Vögeln bei der Nistplatzsuche geholfen und zu ihrem Schutz beigetragen werden. Auch sollte auf Düngemittel und Pestizide verzichtet werden, damit er genügend Nahrung findet. Zudem sollte darauf geachtet werden, nicht zu nah an Brutplätze des Wiedehopfs heranzugehen. Die Vögel sind extrem vorsichtig und fühlen sich schnell von Eindringlingen gestört – auch von Ornithologen oder Fotografen.