Unternutzung von Streuobstwiesen

 

Es gibt zwei Möglichkeiten, die Wiese rund um die Obstbäume zu nutzen:

- die Wiese mähen

- Tiere weiden lassen

 

 

 KEIN GEMÄHTES GRAS AUF DER WIESE   LASSEN 
Die Mahd auf einer Streuobstwiese ist oft aufwändig, weil man meistens keine großen Mähwerkzeuge einsetzen kann. Deshalb lohnt es sich nur sehr selten, eine Streuobstwiese als Heuwiese zu nutzen. Trotzdem sollte das gemähte Gras nicht auf der Wiese verbleiben. Sonst kommt es zu einem überhöhten Nährstoffangebot. Der Grasschnitt muss also entsorgt oder anderweitig genutzt werden.

 

Außerdem ist zu bedenken, dass große Mähwerkzeuge problematisch für kleine Säugetiere, Insekten und bodenbrütende Vögel sein können. Die Auswahl des Mähwerkzeugs und der Zeitpunkt der Mahd sollten also bedacht werden.

 

 

 DIE RICHTIGEN TIERE AUSWÄHLEN 

Wenn man Tieren das „Mähen“ der Wiese überlässt, muss die Anzahl der Tiere zur Größe der Wiese passen. Außerdem sollten die Tiere nicht dauerhaft auf der Streuobstwiese weiden. Sonst kann es durch den Tierkot zu einem Überangebot an Nährstoffen kommen.

 

Die meisten Weidetiere machen auch vor Obstbäumen nicht halt. Deshalb müssen die Bäume der Streuobstwiese vor Verbiss geschützt werden. Je nach Tierart kann ein Stammschutz ausreichen oder ein richtiger Zaun um die Bäume nötig sein.

 

Am besten geeignet für die Beweidung von Streuobstwiesen sind Schafe und Rinder. Pferde sind weniger geeignet. Sie gelangen auch an höhere Äste und schädigen die Grasnarbe besonders stark. Ziegen verbeißen Obstbäume sehr stark und sollten deshalb nur kurzfristig auf Streuobstwiesen weiden.

 

Aufgrund der Nährstoffverfügbarkeit ist es sinnvoll, alte traditionelle Rassen für die Beweidung zu nutzen. Sie sind genügsamer als neuere Hochleistungszuchten.

 

 

 ZUM WEITERLESEN:  Artikel von Gerd Bauschmann im Jahresheft 2010 des Pomologenvereins.